Fehldiagnose

Lichtenbergs Musik

Nachdem ich mir in den letzten Wochen ernsthafte Sorgen um meinen Freund Lichtenberg ob dessen Niedergeschlagenheit machte, begegnete er mir heute wie verwandelt: Fröhlich, gar scherzend kam er auf mich zu und machte eine nicht zitierbare Anspielung.

Er lud mich ein, auf einen seiner unvergleichlichen weißen Burgunder, ein 2006er "les Pucelles" aus dem malerischen Puligny-Montrachet.

"Mein Gott, hat der Arschbacken" ließ der so trefflich rekonvaleszierte sich vernehmen. Fast begann ich mich erneut zu sorgen, dieses Mal jedoch um seine seelische Gesundheit, aber mir zuvorkommend nahm er mich zur Seite und flüsterte: "Aufschneiden wollten die Quacksalber mich, tranchieren wie einen Kapaun! Doch ich kenne einen besseren als jene. Der fiel nicht herein auf dumme, schelmische Symtome!" Und lauter: "Das scharfe Messerchen nun brav wieder eingepackt und au revoir!"

Gerade etwas überfordert fragte ich:

"Was haben die gemacht? Was war es, was euch so bedrückte und jetzt wie ein Stein von Eurem Herzen fiel?" Er lachte befreit: "Eine Fehldiagnose!...Gott sei Dank, eine Fehldiagnose!!"