While I sleep

Wenn ich schlafe


Nachts, wenn ich schlafe, denke ich nicht.

Tags, wenn ich wach bin, denke ich an den Schatten vor der Sonne, an den Mond und die Sterne.

Daran, dass ich sie sehe.

Die Vergangenheit ist allgegenwärtig, die Zukunft weit weg, die Gegenwart ist. Ich liege im Sand, der dicke schwarze Käfer kämpft mit ihm.

Das Gras tanzt unkontrolliert.

Ich höre das Meer atmen, ich sehe das Feuer brennen, Chaos, Verwüstung, Staub und Schwemmholz.

Immer wenn ich am Strand entlang gehe kann ich dich hören, dich sehen, dich fühlen.


Und nur nachts, wenn ich schlafe, denke ich nicht.


Die Sonne scheint mir ins Gesicht.

Der Himmel ist mir nah.

Mein Blick reicht weit ins Land.

Als ob ich etwas sehen würde.


Da ist ein Sturm und ich bin mittendrin. Er kommt und geht.

Der Donner ist darin gefangen, unkontrolliert.

Da ist ein Blitz im Dunkeln.

Er wird befreit, kommt an, geht weg um wiederzukommen.

Gestrandet. Gelandet. Wundervoller Zauber. Angekommen. Festhalten.


Lautlos zieht die Luft an mir vorbei und lässt hohe und tiefe Töne in mir erklingen.

Erinnerungen und Vergangenheit lassen mich in der Gegenwart ankommen. Der Himmel ist klar, fast langweilig.

Er lässt sich nicht beirren. 

Wie meine Gedanken, die keinen Platz für Unruhen frei lassen.

Wie meine Freiheit, die ich mir nicht nehmen lasse.

Ich stehe der Sonne gegenüber mit meiner gewonnenen Freiheit.

Den Alltag lasse ich hinter mir.


Und nur nachts, wenn ich schlafe, denke ich nicht.




Der Himmel ist hell.

Der Himmel wird dunkel.

Im schwindenden Licht sehe ich die Ziellinie.

Das Gras flackert.

Die Angst geht und die Samen, die ich gesät habe sind zum Ernten bereit.


Und nur nachts, wenn ich schlafe, denke ich nicht.

Lichtenbergs Musik

While I sleep


At night, while I sleep, I don't think.

By day, while I am awake, I think of the shadows in front of the sun, and of the moon and the stars.

About the fact that I see them.

The past is everywhere, the future is far away, the present is. I lie in the sand, the fat black beetle fights with it.

The weed is dancing out of control.

I hear the sea breathing, I see the fire burning, the chaos, the devastation, the dust and the driftwood.

Whenever I walk along the beach, I can hear you, see you, feel you.


And only at night, while I sleep, I don't think.


The sun flashes in my face.

The heaven is near me.

My gaze reaches afar into the land.

As if I would see something.


There' s a storm and I am in the middle of it.

It comes and goes.

The thunder is trapped in it, uncontrolled.

A lightning bolt is in the dark.

It is freed, arrives, goes away to come back.

Stranded. Landed. Marvelous magic. Reached.

Hold on.


Silently the air passes me by and allows high and deep tones in me to sound.

Recollections and experiences of the past let me arrive in the present.

The sky is clean, almost boring.

It is not to be misled.

Like my thoughts that leave no room for unrest.

Like my freedom, which I do not let be taken.

I face the sun with the freedom I have gained.

I leave the everyday life behind me.


And only at night, while I sleep, I don't think.


The heaven is bright.

The heaven becomes dark.

In the fading light I see the finish line.

The grass flickers.

The fear goes and the seeds I have sown are ready for picking.


And only at night, while I sleep, I don't think.