The Time

Lichtenbergs Musik

The Time


Part 1 & 2

Die Sonette 12 und 123 von Shakespeare handeln beide von der Zeit, der Vergänglichkeit .

Daher haben wir uns entschlossen beide unter dem Titel "The Time" zu vertonen.

The Time

Part 1

(Sonett Nr. 12)


When I do count the clock that tells the time, 

And see the brave day sunk in hideous night; 

When I behold the violet past prime, 

And sable curls all silver'd o'er with white; 

When lofty trees I see barren of leaves 

Which erst from heat did canopy the herd, 

And summer's green all girded up in sheaves 

Borne on the bier with white and bristly beard, 

Then of thy beauty do I question make, 

That thou among the wastes of time must go, 

Since sweets and beauties do themselves forsake 

And die as fast as they see others grow; 

And nothing 'gainst Time's scythe can make defence 

Save breed, to brave him when he takes thee hence.



Wenn ich den Stundenschlag der Uhr vernehme,
und seh den Tag in schwarze Nacht versinken,
wenn ich ein Veilchen am Verwelken sehe,
und Silberweiß aus schwarzen Locken blinken,

wenn hohe Bäume jetzt kein Blatt mehr tragen,
die vor der Hitze noch das Vieh bewahrt,
und Sommers Grün, in Garben weggetragen,
wird nun mit weißen Stoppeln aufgebahrt:

Wo bleibt dann deine Schönheit, frag ich mich:
Du wirst in der Verschwendung untergehn!
Lässt Süß das Süß, und Schön das Schön im Stich,
so wird es sterbend andre wachsen sehn.

Was kann der Sichel Zeit denn widerstehn?
Nur eigen Blut, das bleibt, musst du schon gehn.

The Time

Part 2

(Sonett Nr. 123)


No, Time, thou shalt not boast that I do change: 

Thy pyramids built up with newer might 

To me are nothing novel, nothing strange; 

They are but dressings of a former sight. 

Our dates are brief, and therefore we admire 

What thou dost foist upon us that is old, 

And rather make them born to our desire 

Than think that we before have heard them told. 

Thy registers and thee I both defy, 

Not wondering at the present nor the past, 

For thy records and what we see doth lie, 

Made more or less by thy continual haste. 

This I do vow and this shall ever be; 

I will be true, despite thy scythe and thee.



Nein! Zeit, ich bleibe meiner Meinung treu.
Lass nur die Pyramiden neu erstehn,
sie scheinen mir nicht fremd und auch nicht neu.
Das hat man alles schon einmal gesehn.

Weil unser Leben kurz ist, sehen wir
im alten Schrott, den du uns bringst, ein Wunder,
das von uns selbst erschaffen, jetzt und hier,
und doch ists immer noch der alte Plunder.

Ich pfeif auf dich mit deinen Katalogen:
Dein Jetzt und Gestern sind nur Lug und Trug.
Was du verwahrst und zeigst, es ist gelogen,
verformt sich stets durch deinen schnellen Flug.

Ich schwöre dir, so wird es immer sein,
und deine Sense schüchtert mich nicht ein.