"Merkwürdig, alles Gefühl schläft hier draußen, nur meine Phantasie lebt und ist wilder als je zuvor, und die Sehnsucht nach der Heimat, nach Frieden, nach ruhiger, stiller Arbeit und reifem Lebensgenuß wachsen andauernd."
„Aber mein Herz, man ist hier ein willenloses Werkzeug, ein richtiger Sklave, und muß eben warten, bis man mal wieder in Urlaub fahren kann.“
"Die Front wankt, heute hat der Feind die Höhe, morgen wir, irgendwo ist hier immer verzweifelter Kampf. Mancher, der sich eben noch der warmen Sonne freute, hörte es schon irgendwo brüllen und heulend herankommen. Dahin sind alle Träume von Frieden und Heimat, der Mensch wird zum Wurm und sucht sich das tiefste Loch. Trommelfelder-Schlachtfelder, auf denen nichts zu sehen ist als erstickender Qualm-Gas-Erd-Klumpen-Fetzen in der Luft, die wild durcheinander wirbeln: das ist Verdun."
"Meine innigstgeliebte Paula!
Weihnachten steht vor der Thüre und immer noch ist keine Aussicht vorhanden, den hl. Abend in Deiner Gegenwart feiern zu können, ich werde eben die 4te Kriegsweihnacht wieder hier außen begehen."
"Ich kann Dir nur immer wieder sagen, es gibt keinen, der nicht sehnlichst das Ende des Krieges herbeisehnte. Keiner mehr als ich. Wir reden immer von der Möglichkeit eines Friedens und glauben selbst nicht recht daran. Wie oft sprechen wir und denken wir an die Freude bei der Heimkehr. Mein Lieb, könnten wir beide doch erst daran denken und uns auf die Stunde des Wiedersehens freuen. Und ich kann dann endlich Dein und mein Kind sehen. Es muß doch zu schön sein, wenn wir beide erst wieder in unserem schönen Zuhause weilen können."
"In Gedanken weilen wir oft und viel bei all Euch Lieben daheim; hauptsächlich in den Feiertagen haben wir am meisten Heimweh gehabt. Glaubten wir doch schon zum lieben Weihnachtsfeste zu hause zu sein. Aber wieder ist unsere Hoffnung zu Wasser geworden."
“Es freut mich sehr, daß es Dir gut geht u. daß unsere liebe Erika sich so prächtig entwickelt. Wie gerne würde ich sie mal wiedersehen! Nun hoffentlich kommt es in nicht allzuferner Zeit mal dazu. Auf Urlaub kann ich allerdings vorerst nicht rechnen, es sei denn, daß der Krieg eine entscheidende Wendung nimmt. Wenn wir nur bei Paris u. Lemberg gewinnen."